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Trend - Tapete
Arte TV Redaktion: BR, Kobalt - 15.01.2004
  • Trend - Tapete - Bild

(This article is only available in German)

Trend - Tapete
Feindbild Nr. 1: die Tapete. Für designinteressierte Menschen war der Wandschmuck zuletzt so unästhetisch wie Zahnbelag. Verputzt oder geschwammt hatte eine Wand zu sein. Kein Wunder, was konventionelle Tapeten-Firmen verkaufen, passt meist nur zu Eiche rustikal. Deshalb finden sich immer mehr Pioniere, um dem verhassten Wandpapier einen neuen Anstrich zu geben ...

So das Team von Berlintapete. Hier bietet man Alternativen zur Langeweile der weißen Wand. Neben einer eigenen Tapeten-Kollektion kümmert sich die Agentur um Maßanfertigungen für Kunden aus ganz Europa. Dank neuester Digitaltechnik kann man bei Berlintapete so ziemlich alles gedruckt bekommen. Selbst in kleinster Auflage, bis hin zum Unikat.

Aram Radomski: Da die Individualität in jedwede Richtung möglich ist, haben wir zum Beispiel einem Kunden - der wünschte sich das menschliche Genom auf Tapete. Und er hat uns `ne Email geschickt mit der Zahl, die damit verbunden ist - und diese Zahl haben wir ihm auf Tapete gebracht und produziert, so dass er den gesamten Code des menschlichen Genoms an der Wand hatte.
Neue Wände fordert selbst die anerkannte Geschmackspolizei - der Rat für Formgebung - das deutsche Kompetenzzentrum für Design. Bereits zum 2. Mal wurde der Wettbewerb "New Walls, please!" ausgeschrieben, der sich an Designstudenten und junge Absolventen richtet. Die unerwartet vielen und außergewöhnlichen Beiträge der bislang prämierten Durchläufe zeigen: Irgendwie ist die Tapete nicht mehr das, was sie mal war.

Die Singletapete Innenarchitektinnen Susanne Schmidt und Andrea Baum erhielt beim 1. New Walls Wettbewerb den Sonderpreis der Jury. Jetzt geht die Idee in Serie. Verschiedene Konterfeis sympathischer Menschen sollen die Wände einsamer Konsumenten schmücken. Der stille Mitbewohner aus Papier.
Die Rückkehr des Wandkleids zeigt sich auch auf höchstem Niveau. Die renommierte Zeitschrift "Architektur und Wohnen" kürte Ulf Moritz zum Designer des Jahres 2003 - und der macht auch Tapeten. Seine Kollektion soll für Menschen sein, die eigentlich keine Tapeten mögen und kostet von 60 bis 500 Euro pro Rolle. Gut ausgestattete Designläden bieten den luxuriösen Wandschmuck an - und gekauft wird er auch. 
Die Trendsetter wohnen also in der nächsten Saison wenigstens teil-tapeziert. Und auch für mittellose Kunstliebhaber tun sich neue Möglichkeiten auf: Statt Acryl auf Leinwand hängt man sich einfach einen Ulf Moritz an die Wand.


Trend - Tapete
Feindbild Nr. 1: die Tapete. Für designinteressierte Menschen war der Wandschmuck zuletzt so unästhetisch wie Zahnbelag. Verputzt oder geschwammt hatte eine Wand zu sein. Kein Wunder, was konventionelle Tapeten-Firmen verkaufen, passt meist nur zu Eiche rustikal. Deshalb finden sich immer mehr Pioniere, um dem verhassten Wandpapier einen neuen Anstrich zu geben ...

So das Team von Berlintapete. Hier bietet man Alternativen zur Langeweile der weißen Wand. Neben einer eigenen Tapeten-Kollektion kümmert sich die Agentur um Maßanfertigungen für Kunden aus ganz Europa. Dank neuester Digitaltechnik kann man bei Berlintapete so ziemlich alles gedruckt bekommen. Selbst in kleinster Auflage, bis hin zum Unikat.

Aram Radomski: Da die Individualität in jedwede Richtung möglich ist, haben wir zum Beispiel einem Kunden - der wünschte sich das menschliche Genom auf Tapete. Und er hat uns `ne Email geschickt mit der Zahl, die damit verbunden ist - und diese Zahl haben wir ihm auf Tapete gebracht und produziert, so dass er den gesamten Code des menschlichen Genoms an der Wand hatte.
Neue Wände fordert selbst die anerkannte Geschmackspolizei - der Rat für Formgebung - das deutsche Kompetenzzentrum für Design. Bereits zum 2. Mal wurde der Wettbewerb "New Walls, please!" ausgeschrieben, der sich an Designstudenten und junge Absolventen richtet. Die unerwartet vielen und außergewöhnlichen Beiträge der bislang prämierten Durchläufe zeigen: Irgendwie ist die Tapete nicht mehr das, was sie mal war.

Die Singletapete Innenarchitektinnen Susanne Schmidt und Andrea Baum erhielt beim 1. New Walls Wettbewerb den Sonderpreis der Jury. Jetzt geht die Idee in Serie. Verschiedene Konterfeis sympathischer Menschen sollen die Wände einsamer Konsumenten schmücken. Der stille Mitbewohner aus Papier.
Die Rückkehr des Wandkleids zeigt sich auch auf höchstem Niveau. Die renommierte Zeitschrift "Architektur und Wohnen" kürte Ulf Moritz zum Designer des Jahres 2003 - und der macht auch Tapeten. Seine Kollektion soll für Menschen sein, die eigentlich keine Tapeten mögen und kostet von 60 bis 500 Euro pro Rolle. Gut ausgestattete Designläden bieten den luxuriösen Wandschmuck an - und gekauft wird er auch. 
Die Trendsetter wohnen also in der nächsten Saison wenigstens teil-tapeziert. Und auch für mittellose Kunstliebhaber tun sich neue Möglichkeiten auf: Statt Acryl auf Leinwand hängt man sich einfach einen Ulf Moritz an die Wand.

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