- Motiv
-
R7 (Nr. 4582)
- Künstler/Agentur
- Aram Radomski
- Website
- bildstock.berlintapete.de/browse
- Die Epoche der Renaissance wird deshalb so bezeichnet, weil die Wiedergeburt der Antike eines der Ideale jener Zeit war. Diese Wiedergeburt des antiken Geistes schlug sich besonders in den Künsten und ihren neuen, als fortschrittlich empfundenen Prinzipien nieder, in denen die mystisch-geistig orientierte Formensprache des Mittelalters von weltlicher, mathematisch-wissenschaftlicher Klarheit abgelöst wurde. Als beispielhaft für die neue Weltsicht kann die Proportionsstudie von Leonardo da Vinci (rechts) betrachtet werden. In ihr wird der Mensch in seiner körperlichen Beschaffenheit in das Zentrum gesetzt und zum Maßstab für ein neues Ordnungssystem gemacht. Man kann die Renaissance damit als Beginn der neuzeitlichen anthropozentrischen Weltsicht begreifen. Der Renaissance voraus ging die kunstgeschichtliche Epoche der Gotik, der Renaissance folgte das Barock.
Neben der Epoche der Renaissance, die als geistige Bewegung im 14. Jahrhundert einsetzt und sich seit dem 15. Jahrhundert im europäischen Abendland vor allem in der Kunst manifestiert, unterscheiden manche Experten auch noch die so genannten mittelalterlichen Renaissancen:
die Karolingische Renaissance des 8. und 9. Jahrhunderts,
die Ottonische Renaissance des 10. und 11. Jahrhunderts,
die Protorenaissance in der Toskana und in Südfrankreich des 11. bis 13. Jahrhunderts sowie
die süditalienischen Renaissancen unter dem Stauferkaiser Friedrich II. in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts.
Dies zeigt, dass die antike Tradition auch im Mittelalter noch wenigstens teilweise präsent gewesen und niemals ganz abgerissen ist.
Allgemein wird der Begriff Renaissance auch verwendet, um die Wiedergeburt der Werte, Bauwerke usw. eines vergangenen Zeitalters oder einer Werteordnung zu bezeichnen.